Neben den großen internationalen Meisterschaften wie Europa-, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen gehören die Turniere der IJF World Series zu den wichtigsten Terminen der weltweiten Judoelite. Hierzu zählen u.a. die so genannten Grand Prix- und Grand Slam-Veranstaltungen, wobei die Grand Slams eine Sonderstellung einnehmen: es gibt pro Jahr lediglich eine Hand voll dieser Turniere und aufgrund ihres Prestiges, der Preisgelder und der verteilten Weltranglistenpunkte sind sie für die Wettkämpfer besonders attraktiv.
Mitte Juli, genauer gesagt am Wochenende des 18. und 19.07., fand einer dieser Grand Slams im russischen Tyumen statt. Zum Aufgebot der Deutschen Judo-Nationalmannschaft gehörte auch wieder unser Aushängeschild und Schwergewichtler André Breitbarth. Nachdem einige Turniere im ersten Halbjahr 2015 nicht ganz nach André’s Vorstellungen verlaufen waren, ging es bei den Europameisterschaften Ende Juni mit den Plätzen 7 (im Einzel) und 5 (im Teamwettbewerb) wieder bergauf. „Es war ein Anfang, auf dem sich aufbauen lässt. Jetzt noch etwas mehr Aggressivität, dann läuft es wieder“, so der SFVler. Seinen Worten ließ er nun Taten folgen und setzte seinen Aufwärtstrend mit einem guten 5. Platz beim russischen Grand Slam fort.
Nach einem Freilos in der ersten Runde traf er in Runde zwei auf den Saudi Rashed Zaidan. Hier benötigte André nur 23 Sekunden, um den Kampf mit einem Ippon für sich zu entscheiden und ins Poolfinale einzuziehen. Dort stand er Maciej Sarnacki aus Polen gegenüber, einem für ihn unbekannten Kämpfer, auf den er zuvor noch nicht getroffen war. Leider verlor der Braunschweiger diesen Kampf, womit es für ihn in die Trostrunde ging. Es kam nun zu einem deutsch-deutschen Duell, denn es wartete mit Sven Heinle sein interner Konkurrent im Kampf um das Olympia-Ticket für Rio 2016. Nach gut drei Minuten Kampfzeit stand der Sieger fest und der hieß André Breitbarth, nachdem er Heinle mit seinem zweiten Ippon des Tages bezwungen hatte. Damit stand der SFVler im kleinen Finale um Platz drei, das er gegen den Russen Soslan Bostanov nach voller Kampfzeit zwar mit einer Waza Ari-Wertung verlor, sich mit dem Ergebnis aber trotzdem zufrieden zeigte: „Platz 5 beim Grand Slam in Tyumen. Diesmal lief es wieder besser. Es geht weiter bergauf.“
Wir gratulieren André zu seiner Platzierung und drücken die Daumen für einen weiteren Aufwärtstrend. Denn in gut einem Monat steht mit den Weltmeisterschaften der absolute Saison-Höhepunkt auf dem Programm, der vom 24. bis 30. August im kasachischen Astana stattfindet.